Eisenmangel in der Schwangerschaft: Ein unterschätztes Gesundheitsrisiko

(Gastbeitrag von cand.med. Julia Herteux):

Eisenmangel ist ein weltweit verbreitetes Phänomen, das besonders während der
Schwangerschaft zu Einschränkungen in der Lebensqualität von Mutter und Kind führen kann.
Physiologisch besteht ein erhöhter Eisenbedarf durch die zusätzliche Bildung kindlicher Blutzellen
sowie den Aufbau der Plazenta. Schwangerschaften mit relevantem Eisenmangel tragen ein
erhöhtes Risiko für Komplikationen wie Müdigkeit, vorzeitige Wehen, niedriges Geburtsgewicht
oder erhöhte Sterblichkeit.

Eine österreichische prospektive, multizentrische Querschnittsstudie untersuchte insgesamt 425
Schwangere (Zeisler H. et al.):

– Die Prävalenz des Eisenmangels zeigte bis zum Ende der Schwangerschaft einen
konstanten Zuwachs (von 12% auf schließlich 65%!).
– 1 von 3 Frauen wies bereits zum Beginn der Schwangerschaft einen erniedrigten
Messwert (Ferritin < 30 μg/l) auf. - Dieses Defizit konnte am Ende der Schwangerschaft bei 2/3 der Frauen gemessen werden. Fazit: Diagnostik und Therapie sind simpel. Ein gezieltes Screening vor und während einer Schwangerschaft kann helfen, Eisenmangel zu identifizieren, zu behandeln und damit Anämien vorbeugen.

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